Dancing durch Duisburg

Ich bin ziemlich stolz: Ich durfte die Titelgeschichte für das englischsprachige Magazin POLY schreiben. Na gut: Noch stolzer könnte ich sein, wenn ich meinen Text auch auf englisch geschrieben hätte. Habe ich nicht – er wurde am Ende übersetzt. 😉 Aber trotzdem! POLY ist ein noch recht junges Magazin aus dem Hause K.West, chic gestaltet im praktischen Tabloid-Format, und ich durfte für die Geschichte über die Duisburger Innenhafen einen Tag lang mit dem großartigen Fotografen Markus J. Feger durchs Quartier streifen, der die Tänzer und Choreografen Avi Kaiser und Sergio Antonino tanzend an den unmöglichsten Orten fotografierte: vor dem Landesarchiv NRW, im Treppenhaus des Museum Küppersmühle, auf einer Bank am Hafen oder in den modernen Ruinen des Gartens der Erinnerung von Dani Karavan. Es hat beides großen Spaß gemacht: die beiden Tänzer als Protagonisten meines Beitrags kennenzulernen – und den Duisburger Innenhafen als Schauplatz zu erkunden. Es war eine etwas schräge Idee, mit einem Tanz-Duo durch dieses strukturgewandelte Viertel zu streifen, das irgendwo zwischen Hoffnung und Desillusionierung steckt – doch es hat funktioniert. Hier geht’s lang zur Lektüre!

Wie ich mir einmal ein Kunstwerk erschrieben habe

Schon seit Jahren, sogar Jahrzehnten bin in ein Fan der Arbeiten des Dortmunder Künstlers Wolfgang Schmidt. Ich habe über seine Ausstellungen berichtet, später direkt neben seinem Atelier im Kulturort Depot gewohnt und mir immer gewünscht, einmal ein Bild von ihm zu besitzen. Als er mich nun bat, für den Katalog zu seiner Ausstellung „Europeana“ einen einführenden Text zu schreiben, habe ich keine Sekunde gezögert. Es hat unglaublich Spaß gemacht, sich intensiv mit dieser neuen Serie zu beschäftigten, in der Wolfgang Schmidt seine typische Kunst-Figur – das Männchen mit den überlangen Beinen – nutzt, um europäische Themen ironisch-infografisch darzustellen.

Die Ausstellung war Anfang 2021 in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark zu sehen – der virtuelle Rundgang ist weiterhin online und lohnt sich!

Und auch der Katalog „Europeana“ ist toll geworden – hier ein kleiner Einblick. Zu beziehen ist er nur über den Künstler (20 Euro). Als Dankeschön hat mir Wolfgang Schmidt eine Arbeit mit dem Titel „Über Katrin P.“ gewidmet (s. unten) – das tollste Honorar, das ich jemals für einen Text erhalten habe!

… und dieses Bild hängt nun gerahmt bei mir!

Nahaufnahmen: Kölner Kunstschaffende im Porträt

Im vergangenen Wintersemester habe ich eine Gruppe von Studierenden bei ihrem Abschlussprojekt im Ressort „Medien und Kultur“ begleitet. Sie alle studieren im Studiengang „Online-Redakteur“ an der TH Köln. Herausgekommen ist die Webseite „Nahaufnahmen“. Nun ist die Seite online – und mit ihr sieben Porträts von Kölner Kunstschaffenden, die den Studierenden sehr ehrlich Rede und Antwort gestanden haben, auch auf alle Schwierigkeiten, die ihr Beruf mit sich bringt, im O-Ton und teils auch vor der Kamera. Mal ganz andere Einblicke in die Kunststadt Köln – ein spannendes Projekt, das mich einige Monate lang mal wieder regelmäßig nach Köln geführt hat.

 

„Jungle Jazz“: Gine Selle stellt im domicil Dortmund aus

Schon seit Jahren sammle ich die Arbeiten der Dortmunder Künstlerin Gine Selle, die inzwischen ihr Atelier ins bayerische Künstlerdorf Frauenau verlegt hat. In Dortmund fühlt sie sich aber immer noch zu Hause, ist u.a. Mitglied im Jazzclub domicil – und eröffnet ebendort am 9. März ihre nächste Ausstellung zum 50. Geburtstag des Jazzclubs. Zu sehen ist eine wild-geniale Collage aus Fotografie und Malerei, aus Musik und bildender Kunst, aus Struktur und Improvisation – eben „Jungle Jazz“. Ich freue mich sehr, dass ich die Ausstellung mit ein paar Worten eröffnen darf.

Gine Selle: „Jungle Jazz“, domicil Dortmund, Hansastr. 7-11,
Eröffnung am 9. März 2019, 19 Uhr
geöffnet zu den Öffnungszeiten der Gastronomie im domicil (Mo-Sa ab 18.30 h)

Eintritt frei!

 

Ra(s)tlos im Tanztheater: Cordula Nolte zeigt „Drehwurm“

Die Welt dreht sich immer schneller… Foto: Jochen Riese

Im Tanztheater Cordula Nolte im Dortmunder Unionviertel kann man sich derzeit schwindelig gucken: Die neue Produktion „Drehwurm“ erzählt von unser aller Rast- und Ratlosigkeit angesichts des irren Tempos, den unser Alltag inzwischen hat. Für die Revierpassagen habe ich das Stück besprochen. Hier geht’s zur Rezension!

„Die Zone oder Die Urbanisierung des Wassers“ – Gine Selle stellt aus im Rombergpark

Gine Selle in ihrer Installation in den Laubengängen des Rombergparks.

Die Laubengänge im Rombergpark haben sich in ein Kunst-Aquarium verwandelt: Die Dortmunder Künstlerin Gine Selle nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine Forschungsreise durch unberechenbare Wildnis und urbanisiertes Wasser. Ihre Ausstellung „Die Zone oder Die Urbanisierung des Wassers“ hängt seit Anfang März und wird mindestens bis Ende Mai 2017 in den Laubengängen im Botanischen Garten Rombergpark zu sehen sein – je nach Wetter auch länger.

Die Ausstellung besteht aus rund 60 Motiven, gedruckt auf 1,70 Meter hohe wetter- und reißfeste LKW-Plane. Zu sehen sind Collagen aus inszenierten Unterwasserfotografien, kombiniert mit gezeichneten Phantasie-Mikroorganismen. Die Foto-Aufnahmen entstanden in der Umgebung des wunderschönen Attersees im Salzburger Land sowie auf dem Schultenhof in Dortmund, der Auftrag kam von der Stadt Dortmund und mit Unterstützung des Rombergparks sowie der Freunde & Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V. Und das Tollste ist: Ich durfte die Ausstellung eröffnen!

Wer sich die Installation anschaut und auf der Suche nach weiteren Infos ist, findet hier die Pressemitteilung. Auf Wunsch sende ich auch gern die Eröffnungsrede zu. Die Arbeiten sprechen aber auch absolut für sich, wenn man sich etwas Zeit nimmt… beim nächsten Sonntagsspaziergang?

Kurz vor der Eröffnung: Die Künstlerin Gine Selle (links) mit Dr. Patrick Knopf (Botanischer Garten Rombergpark) und der aufgeregten Eröffnungsrednerin (rechts).

Kunst und Fernsehen – eine schwierige Beziehungskiste

Günther Uecker TV, 1963, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Günther Uecker
TV, 1963, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Ich habe, seit ich mich erinnere, nie gern fern gesehen. Umso gespannter war ich auf die Ausstellung „TeleGen“ im Kunstmuseum Bonn, die ich mir für das Kulturmagazin k.west angeschaut habe. Fazit: Auch die Bildende Kunst hat offenbar noch lange keinen Frieden mit dem Medium gemacht… Hier geht’s zur Besprechung.

Ein Interview mit mir

2015-10-28 19.08.49KulturjournalismusSchlicht „Kulturjournalismus“ heißt dieses Buch von Dr. Petra Weber, das ich sehr gern empfehle. Der Grund: Ich komme darin vor! Der 20. Band aus der Reihe „Journalismus: Theorie und Praxis“ liefert Porträts und Interviews mit Kulturjournalisten aller Medien in ganz Deutschland: Petra Weber sprach  zum Beispiel mit Anne Peter und Esther Slevogt von nachtkritik.de, mit Matthias Bongard vom WDR, mit Petra Kaminsky von dpa oder Feuilletonredakteur Andreas Platthaus von der FAZ. Mit mir sprach sie über das Arbeiten in verschiedenen Formaten für verschiedene Medien, über Storytelling, Bloggen und Veränderungen im Berufsbild.

Das Buch erscheint im Lit Verlag und ist hier erhältlich.

Multimedia-Story: Wow, Westfalen!

2015-10-19 20_53_23-Westfalen – Ein Reiseführer für Rhein- und andere AusländerWestfalen? Wer sind sie? Wie? Und vor allem: Wo? Nicht nur für Rheinländer ist Westfalen Terra Incognita. Weil Westfalen nun Geburtstag hat und 200 Jahre alt wird, hab ich der weithin unterschätzten Region mal einen digitalen Reiseführer gestaltet… Nachzulesen und anzuschauen hier im Kulturkenner.

Mit Filmen von Olaf Nowodworski und Tim Müller sowie der versierten Stadtführerin Anja Hecker-Wolf als Interviewpartnerin!

Buch-Rezension: Von der Kunst, in der Fremde zu leben

frontGine Selle ist eine extrem wandlungsfähige Dortmunder Künstlerin – eine bildende, eigentlich. Nun legt sie ihren ersten Roman vor. In ihm verknüpft sie eigene Erlebnisse während eines Kunstprojekts in Chile mit der Lebensgeschichte einer Chilenin, die einige Jahre im deutschen Exil verbracht hat. Ich habe das Buch gelesen und für die Revierpassagen aufgeschrieben, warum sich die Lektüre lohnt.